Optimierung als Handlungsprinzip: Mit Datenräumen die Chancen der Transformation nutzen

Der Veränderungsdruck auf die Industrie ist nach wie vor riesig. Die Optimierung von Prozessen für höhere Effizienz und Produktivität entscheidet über die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Wie kann also der Steuerungs-, Schaltanlagen- und Maschinenbau dazu beitragen, diesem Druck standzuhalten und gleichzeitig die Energiewende und die digitale Transformation zu meistern? Rittal, Eplan, Cideon und German Edge Cloud zeigen auf der SPS in Nürnberg, wie die Optimierung von gesamten Wertschöpfungsketten als Handlungsprinzip den Weg in die industrielle Zukunft weisen kann.

Wirtschaftliches Handeln findet nie im luftleeren Raum statt. Besonders die Industrie ist seit jeher dem globalen Wandel und Krisen ausgesetzt – und damit immer auch einem hohen Veränderungsdruck unterworfen. Doch wie sollen sich Unternehmen für heutige und zukünftige Situationen rüsten? Wie kann der Schritt vom Krisenmanagement zur langfristigen Transformation bei Digitalisierung, Energiewende oder Fachkräftemangel gemeistert und als Chance für die Branche begriffen werden? Auf der SPS in Nürnberg wollen Rittal, Eplan, Cideon und German Edge Cloud (GEC) mit Kunden und Besuchern dazu diskutieren und Möglichkeiten für den Steuerungs-, Schaltanlagen- und Maschinenbau aufzeigen.


Digitale Zwillinge für Smart Production und Energiemanagement 

Hier spielt Smart Production eine zentrale Rolle – eine wirtschaftliche Fertigung mit hochgradig automatisierten und effizienten Prozessen ist gefordert, die gleichzeitig energieeffizient gesteuert und auf individuelle Kundenlösungen hin anpassungsfähig sein muss – und das in Zeiten des Fachkräftemangels.

„Innovation bedeutet heute, den Kunden insgesamt in seiner Performance erfolgreich zu machen. Wenn wir nicht mehr nur in Produkten und Lösungen denken, sondern in Prozessoptimierung, dann geht das nur mit einer klugen Verbindung von Hardware und Software.“

sagt Markus Asch, CEO Rittal International und Rittal Software Systems.

Als Enabler der Smart Production zeigen die vier Unternehmen, wie die Ökosysteme des Automation Engineering, der Produkte und der Fertigungsprozesse über je einen Digitalen Zwilling verbunden werden können. Das macht nicht nur die Prozesse der Smart Production transparenter und effizienter. Auch Energieflüsse werden so optimierbar – heute und künftig eine erfolgskritische Größe für Industrieunternehmen, die Verfügbarkeit und Kosten im Blick haben müssen. So wirkt die Energiewende als Beschleuniger für grundlegende Veränderungen in der Industrie.

Die praktische Umsetzung sehen die Messebesucher nicht nur am Beispiel der eigenen Smart Factory bei Rittal, sondern auch in Form einer Intrafactory Track&Trace Softwareanwendung im Smart Press Shop in Halle. In diesem Joint Venture von Porsche und Schuler ist die Schuler Digital Suite mit Track and Trace im Einsatz. Sie basiert auf dem Catena-X-zertifizierten ONCITE DPS. Das bildet die Grundlage, um zukünftig Daten zur fabrikinternen Prozess- und Qualitätsoptimierung auch über die Catena-X Betreiberplattform Cofinity-X zu nutzen. Mit Korrelationsanalysen in den Lackier- und Endmontagelinien kann der Ausschuss weiter minimiert werden.
 

Optimierung der Wertschöpfungskette

Wie können Steuerungen und Infrastruktur dafür noch schneller und effizienter entstehen? Hier beleuchtet der Messestand das Thema Datendurchgängigkeit entlang der gesamtem Wertschöpfungskette – vom elektrischen Engineering über Systemtechnik und Panel Building bis in die digitale Operations-Phase der Anlagen. Mit den Lösungen von Eplan und Rittal sparen die Steuerungs- und Schaltanlagenbauer nicht nur Zeit und Kosten in ihrem Wertschöpfungsprozess. Als Garant lückenloser Anlagendaten für Instandhaltung, Smart Service und Anlagenvernetzung werden sie auch gefragte Digital-Partner für die Betreiber der Anlagen.
 

Wertschöpfung über Messestand-Grenzen hinweg

Mit einem neuartigen Roboter für Schaltschrank-Verdrahtung und verbundenen Exponaten bis auf die Nachbarstände zeigen Rittal und Eplan die praktische Umsetzung über Unternehmensgrenzen hinweg. Ein Rittal Wire Terminal WT C Vollautomat konfektioniert live auf dem Messestand die Drähte und schießt sie mit dem Prototyp eines Wire Handling Systems per Druckluft an entfernte Arbeitsplätze. Ein Roboter-Prototyp von Rittal Automation Systems verdrahtet dort dann vollautomatisch Steuerungskomponenten. Die Draht-Post überwindet auch die Grenzen zu den Nachbarständen von Partnerunternehmen, wo die Drähte an Rittal Arbeitsplätzen weiterverarbeitet werden, digital gestützt durch Eplan Smart Wiring. Grundlage ist die Datendurchgängigkeit im Ökosystem der industriellen Automatisierung von Eplan und hohe Datenqualität der Komponenten der Herstellern im Eplan Data Portal.
 

Die mechatronische Stückliste wird Realität

Datendurchgängigkeit ist auch das Stichwort bei der neuen eCAD-Anbindung (Eplan) an Cideon Conify. Maschinenbauer können automatisiert Konstruktionsdaten und Stücklisten erzeugen, wenn sie einen Produktkonfigurator nutzen. Die Stückliste lässt sich im Einklang von Mechanik und Elektrotechnik mechatronisch ausgeben. Und: Mit Einsatz von EEC lassen sich Stromlaufpläne und die elektrotechnische Dokumentation ebenfalls per Klick generieren. Eplan zeigt zudem auf der SPS die Maschinenverkabelung per digitalem Zwilling mittels Eplan Harness proD sowie die Neuerungen der Eplan Plattform 2024 mit ihren Systemen für Elektro-, Fluid-, Mess- und Regeltechnik sowie Schaltschrankbau.
 

Ausbau der Energie-Infrastruktur beschleunigen

Die Optimierung der Prozesse soll auch die Energiewende und die Branche voranbringen, die unter großem Druck steht. Es braucht dringend mehr Tempo im Ausbau der Infrastruktur, um die Anforderungen der Industrie an den Standort zu erfüllen: „Modularisierung, Standardisierung und Datendurchgängigkeit sind für uns Handlungsprinzipien“, erläutert Markus Asch: „ Wir müssen die Potenziale heben, die in der Optimierung und Industrialisierung von Prozessketten liegen. Integrierte Hard- und Software-Lösungen beschleunigen den Ausbau der Infrastruktur – von Energieerzeugung und Speicherung über Netzausbau und Sektorenkopplung bis zur Trafostation oder dem Ladepark für E-Mobile. Der Effizienzgewinn senkt Kosten und die Daten eröffnen als Anlagenzwilling weitere Nutzungsmöglichkeiten im Betrieb.“